Der Sammelband trägt einen langen Titel: "Beziehungen in pädagogischen Arbeitsfeldern und ihren Transitionen über die Lebensalter". Nicht sofort denkt man dabei an Kinderrechte. Spricht man über Beziehungen in unterschiedlichen Lebensphasen und unterschiedlichen Kontexten, kann es oft ähnlich allgemein werden wie bei der Rede über Kinderrechten. Erstaunlich konkret könnte es allerdings anmuten, wenn Kinderrechte mit den Lehrplänen der Schulen und den Curricula der PädagogInnen-Ausbildungen in Zusammenhang gebracht werden. Es könnte sogar sein, dass die Konkretion so weit geht, dass man manchmal hofft und sich Mut zuredet: "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar." (Ingeborg Bachmann)
Professionelle Beziehungsgestaltung schafft einen Interaktionsrahmen, der eine wesentliche Voraussetzung erfolgreicher Bildungsprozesse darstellt (siehe Vorwort, S. 9). Kinderrechte werden dabei als Regelwerk und Leitmotiv für pädagogische Praxis angesehen, um eine kinderrechtefreundliche Beziehungskultur in Österreichs Schulen zu fördern und (weiter) zu entwickeln. In diesem Kontext lassen sich Kinderrechte in dreierlei Hinsicht verstehen: als Orientierungsrahmen für die pädagogische Beziehungsgestaltung in alltäglicher Handlungspraxis, als expliziter Unterrichtsinhalt mit partizipatorischem Einsatz sowie als Steuerungsinstrument innerhalb der Lehrpläne.
Danke an die Mitautorin Prof. Ilse Schrittesser sowie an die Herausgeberin Prof. Helga Fasching für die Möglichkeit der Mitwirkung!
Artikel: "Einblicke in die Praxis der Kinderrechte in der Schule: Der Fall Österreich" (Seite 79-96).
Erscheinung und Verlagsinformation zum Sammelband siehe unter: https://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/2297.html
Vorarbeiten zum Artikel siehe hier.